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Hersbruck - Lauf

Das Karpaltunnelsyndrom

Krankheitsbeschreibung

Das Karpaltunnelsyndrom (kurz auch KTS oder CTS) ist eine Verengung im in der Handwurzel liegenden knöchernen Kanal und damit eine Druckschädigung des Nervs (Nervus medianus). Der Krankheit zugrunde liegende Nerv ist einer von drei Nerven, welche die Hand versorgen. Der Nervus medianus verläuft in einem knöchernen Kanal in der Handwurzel, der durch ein Band (Retinaculum flexorum) abgedeckt wird.

Zwischen den Handwurzelknochen und dem Band verlaufen die Beugesehnen und der erkrankte Handgelenksnerv (Nervus medianus). Eine Überfüllung des Kanals bewirkt Beschwerden beim empfindlichsten Partner, welches sich als "Kribbelgefühl" an den Fingern bemerkbar macht: Der Nerv klemmt ein. Später kommt es außerdem zu einer Schwäche des Daumens, die sich z.B. bei Schwierigkeiten beim Öffnen des Drehverschlusses einer Sprudelflasche bemerkbar macht.


Symptome

Sie haben ein Kribbelgefühl, ein pelziges oder gar taubes Gefühl an der Hand, in erster Linie am Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger, das Sie auch nachts aufwachen lässt. Das Taubheitsgefühl verschwindet durch Ausschütteln, tritt aber immer wieder ein. Auch tagsüber spüren Sie das Kribbeln beispielsweise beim Fahrradfahren, beim Autofahren oder bei einer bestimmten Stellung der Hand.


Wie wird ein Karpaltunnelsyndrom diagnostiziert?

Neben der Beschwerdenerläuterung des Patienten sowie einer Eingangsuntersuchung sichert auch oft eine neurologische Untersuchung die Diagnose ab. Mittels dieser Nervenstrommessung kann das Ausmaß des Nervenschadens erkannt sowie andere Ursachen ausgeschlossen werden.


Wie wird ein Karpaltunnelsyndrom behandelt?


• nichtoperativ: Vermeidung von Handgelenksstellungen, die das Kribbelgefühl hervorrufen sowie das Tragen einer Nachtschiene. Wenn die Nachtschiene nicht innerhalb von 2-3 Wochen hilft, wenn sie unangenehm ist oder wenn das Kribbelgefühl dauerhaft vorhanden ist, hilft eine kleine Operation.


• operativ: Die operative Behandlung des Karpaltunnelsyndroms besteht in der Durchtrennung des Bandes, welches den Nervus medianus abdeckt. Hierdurch wird der Nerv befreit und der Raum für die Beugesehnen und den Neven erweitert. Dieser Eingriff hat keine Nachteile für die Sehnen. Es tritt ein schneller Erfolg ein: Meist ist das unangenehme Kribbeln sofort weg. Die Spaltung des Kapaldaches kann klassischerweise offen: mit einem Schnitt in der Hohlhand und dem körperfernen Unterarm durchgeführt werden. 


In besonderen Fällen (bei Rezidiveingriffen, bei rheumatoiden Erkrankungen und bei Verwachsungen) kann es notwendig sein, die Operation offendurchzuführen, um eine bessere Übersicht zu erhalten und eventuell Sehnen und den Nerven von entzündlichem Gewebe zu befreien.


Endoskopische Operation des Karpaltunnelsyndroms

Unser Praxisstandort hat sich seit vielen Jahren einen Namen für die endoskopische Operationsmethode gemacht. Wir bevorzugen diese Methode, da nur ein kleiner, ca. 2 cm langer Schnitt beugeseitig am Handgelenk nötig ist.
Die Operation wird mit einem etwa nur stiftdicken Endoskop durchgeführt. Dieses Videoendoskop überträgt Bilder auf einen Monitor, der so vom Operateur kontrolliert wird. Unter Sicht der Videokamera erfolgt die Spaltung des Haltebandes (Retinaculum flexorum).
Der Eingriff erfolgt in der Regel mit einer Regionalanästhesie (Unterarmbetäubung) oder einer ultraschallgesteuerten Plexusanästhesie (Betäubung der Nerven in der Achselhöhle) oder manchmal in einer kurzen Vollnarkose.
Nachsorge nach der Operation des Karpaltunnelsyndroms
Unmittelbar nach der Operation kann die Hand mit allen Fingern schon wieder bewegt und auch gewaschen werden. Sie steht auch für leichtere Tätigkeiten zur Verfügung. Eine Gipsbehandlung ist nicht nötig. Nach acht Tagen erfolgt die Entfernung der Fäden.
Die andere Hand kann – wenn notwendig - bereits nach einer Woche operiert werden!
Die endoskopische und offene Operation des Karpaltunnelsyndroms ist ein Spezialgebiet unseres Unfallchirurgen und D-Arztes Dr. Johannes Seitz. Er operiert jährlich mehrere Hundert Patientinnen und Patienten.